Unsere Ahnen
Wappen 1                   Wappen 2
Was war es doch ein schöner und sinnreicher Brauch,
als unsere Eltern, Grosseltern und Urgroßeltern
durch Generationen hindurch in dem Familienbuch (Goffine, Hauspostille)
dankbar die Geburt der von Gott geschenkten Kinder,
die Vermählungs und die Sterbetage der Familienangehörigen vermerkten.
Leider kam dieser Brauch immer mehr ab.
Nur wenige Familien besitzen eine eingehende und genaue Kenntnis ihrer Ahnen
und doch ist diese Kenntnis überaus wertvoll.
Weiter als bis zu den Großeltern reicht selten die eigene persönliche Erinnerung;
aber in der mündlichen Ueberlieferung vom Ahn zum Urahn,
in alten Familienbriefen und vergilbten Urkunden,
vor allem in den alten Geburts, Ehe- und Totenregistern unserer Pfarrarchive,
ferner in den alten Contract, Untergangs und Gerichtsprotokollen,
in den Güterbüchern und Teilungsakten auf dem Rathaus kann
sich die Kette der Generationen weiter und weiter zurück erschließen, bis in ferne Zeiten,
wo die Familiengeschichte immer wieder in ein Stück Heimatgeschichte mündet.
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Im 14. Jahrhundert gab es noch wenige Geschlechtsnamen.
Infolge zunehmender Bevölkerung genügten die Vornamen,
die bis dahin allein geführt wurden, nicht meh zur Unterscheidung der Personen.
Es mussten Beinamen gegeben werden,
die aus dem Beruf, aus der Lebensweise, Eigenart usw. geschöpft wurden.
So mag in diesem Falle eine hervorragend Kriegsleistung eines der ältesten Glieder dieser
Familie zum Geschlechtsnamen
H e l d
(auch Höld, Heldt in den Urkunden geschrieben) geführt haben.
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Unterstützt wird diese Vermutung durch einen Bericht des
hohenbergischen StatthaltersWerner v. Raitenau an den Erzherzog Ferdinand von Oesterreich,
gegeben zu Fridingen im Jahre 1581, betitelt:
Beschreibungen der Bürger und Mannschaften von Rottenburg - Ehingen.
(Original im Staatsfilialarchiv Ludwigsburg Abgedruckt in den Reutlinger Geschichtsblättern)
An der Spitze der Bürger und Wehrmannschaften wird dort rühmend ein Jakob Held erwähnt,
der sich in den Türkenkriegen und in den Kriegszügen nach Ungarn besonders hervorgetan habe.
Dieses Verdienst führte auch wohl zur Verleihung eines Wappens.
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Dasselbe zeigt im Schild einen
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geharnischten Ritter mit einem gebogenen Türkensäbel und 3 goldenen Sternen.
(Wappenbuch der Stadt Rottenburg).
Der urkundlich zuerst erwähnte Held ist der Bürgermeister Dominikus Held,
der 1480 mit dem hohenbergischen Statthalter Werner von Themar auf Schadenweiler
eine wichtige Urkunde siegelt. (Spitalarchiv). Die Berufung dieses Ahnen seitens
der damaligen Bürgerschaft zum Bürgermeister läßt darauf schließen,
daß sich die Held schon lange vorher eines großen Einflusses und Ansehens erfreut haben.
In den Kirchenbüchern von St. Moriz wird gleich zu
Anfang des 1. Taufbuches 1581 ein Jakobus Held, Senator, erwähnt.
Im gleichen Jahr tritt ein Hieronymus Held als Pate bei einer Tochter des Theobaldus Held auf.
1583 wird Dominikus Held, filius de Dominikus Held getauft.
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Nach der Beschreibung von Haigerloch (Hodler)
steht an einem der beiden Brunnen des Klosters Bernstein (Kreis Sulz a. N.)
eine aus dem Jahre 1620 stammende Inschrift,
welche die Wiederherstellung des Heil- und Bittbrunnens
berichtet und den damaligen Altvater (Vorsteher)
Hieronymus Held mit den ihm unterstellten 8 Brüdern verzeichnet.
Um noch wie weit verzweigt früher die H el d in Rottenburg waren, sei nur einiges erwähnt.
Die Rottenburger Bürgeraufnahmeliste von 1644 bis 1691 nennt uns als Bürger unserer Stadt:
Johannes Held, 1648;
Hieronymus Held, Bürgersohn 1654;
Franz Held, Rotgerber 1655;
Johann Held, Weingärtner 1659;
Johann Jakob Held Bürgersohn 1678
und
Romuald Held, Knappe 1679.
In der Zeit von 1718 bis 1753,
da die Freiherren von Ulm-Erbach Pfandinhaber der Herrschaft Hohenber waren,
führten diese wie einst die Gräfin Mechthildis einen glänzenden Hofhalt in unserer Stadt.
Ein in den Annalen von damals oft genannter Hofbediente war Simon Held.
1733 lebte ein Joh. Held als Zeugmacher beim Sülchertor.
Das Jahr 1741 nennt einen Andreas Held,
welcher Bedienter und Küfer beim Erblandvogt Marquard von Ulm-Erbach war.
Auf dem angefügten Held Stammbaum
fehlen bedauerlicherweise bei den älteren Gliedern der Familie
die Berufsangaben, da diese in den Kirchenbüchern nicht eingetragen sind.
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Stammbaum der Familie Held aus Rottenburg a/N
von z.Z. ca. 1600 bis 2016
Zum Stammbaum
Familien Wappen 1 ist von unserem Großvater an uns übergegangen Familien Wappen 2